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Ups! Das kann so nicht bleiben, dreh mich schnell wieder um!
Steht das Frühjahr vor der Stalltür, geht es für viele Pferde nach einer ruhigen Winterzeit im Stall langsam wieder auf die Weide. Allerdings auf keinen Fall im Galopp - denn das verlockend grüne und frische Weidegras kann vielen Pferden ordentlich zu schaffen machen. Indem Sie Ihr Pferd anweiden und langsam an die neue Weidezeit heranführen, ersparen Sie sich und Ihrem Pferd viel Stress.
Aber was hat es genau mit dem Anweiden auf sich? Warum ist das Timing bei der Rückkehr auf die Weide so wichtig? Und welche Risiken bringt die Umstellung des Speiseplans im Frühjahr für Pferde mit sich? Diese und weitere Fragen rund um die Frühjahrs-Weide und das tierische Fressverhalten greifen wir in unserem Ratgeber-Text auf.
Das behutsame und verträgliche Anweiden eines Pferdes ist ein Prozess, der bei einem gesunden, ausgewachsenen Tier etwa 2 - 4 Wochen in Anspruch nimmt. Wichtig ist, während dieser Zeitspanne die Anweidezeit schrittweise zu steigern: Starten Sie mit einem Zeitfenster von 5 - 10 Minuten auf der Weide und planen Sie am besten jeden dritten Tag 15 Minuten mehr Weidezeit ein als an den beiden Tagen zuvor.
Nach der ersten Woche können Sie den Weidegang Ihres Tieres bereits so planen, dass es jeweils am Vormittag und Nachmittag auf die Weide kommt. Weiterhin können Sie die Weidezeit nun an jedem dritten Tag um eine gute halbe Stunde verlängern. Im Laufe der vierten Woche sollte das Anweiden Ihres Pferds dann schon so weit fortgeschritten sein, dass es den Tag auf der Weide verbringen kann.
Bei Fruktanen handelt es sich um langkettige Zuckermoleküle - diese dienen der Speicherung von Energie innerhalb der Grashalme. Zu bestimmten Tages- und Jahreszeiten sowie je nach äußeren Umständen kann das Weidegras sehr energiereich sein, was beim Verspeisen im Pferdemagen zu teilweise heftigen Reaktionen führen kann.
So kann es infolge des zu schnellen Anweidens eines Pferdes zur Verschiebung des pH-Wertes im Verdauungstrakt kommen: Hierbei bilden sich Fäulnisbakterien und Toxine, die direkt im Darm resorbiert werden und so in den Blutkreislauf des Pferdes eindringen. Darüber hinaus kann diese Übersäuerung zu massiven Blähungen, Aufgasungen oder sogar Koliken des Tieres führen.
Weitere Begleiterscheinungen eines unsachgemäßen Anweidens des Pferdes ist ein sprunghafter Anstieg des Eiweiß-Anteils innerhalb der Ernährung, was erhebliche Belastungen für Nieren und Leber mit sich bringen kann. Neben den oben genannten Symptomen können Pferde in Folge der Ernährungsumstellung anschließend auch unter Kotwasser oder Hufrehe leiden.
Wichtig: Achten Sie in der Phase des Anweidens auf die Zeichen Ihres Pferdes - laufen plötzlich dessen Beine an oder stellt sich Durchfall ein, sollten Sie eine Pause einlegen. Dies bedeutet: Weide-Zeit vorerst nicht mehr steigern, Symptome weiter beobachten und gegebenenfalls den Tierarzt einschalten, wenn sich keine Besserung einstellen sollte.
Wenn das Frühjahr bevorsteht und Sie sich darauf vorbereiten möchten, Ihr Pferd anzuweiden, dann lohnt es sich in jedem Fall, sich dafür eine gute Strategie zurechtzulegen. Mit diesen Empfehlungen stellen Sie sicher, dass Ihr Tier diese frühjährliche Ernährungsumstellung gut übersteht:
Wichtig: Wenn Sie ein Pferd anweiden, dann sollten Sie nach Möglichkeit sicherstellen, dass es nach der Fütterung auf der Weide genügend Bewegung bekommt. Ein leichter Ausritt kann dabei die Verdauung unterstützen und so dazu beitragen, dass sich die Darmflora schneller an den neuen Speiseplan zur Frühlingszeit gewöhnt.
Damit wir Sie optimal beraten können, haben Sie für Rückfragen folgende Optionen: