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Fieber bei Babys: Was sollten Eltern tun?

Beinahe jedes Kind hat einmal Fieber. Was grundsätzlich nichts Besorgniserregendes ist, kann unter Umständen auch zur Gefahr für den Nachwuchs werden. Gerade frischgebackene Eltern sind häufig unsicher, wie mit der Situation umzugehen ist. Aus diesem Grund haben wir die wichtigsten Infos und Tipps für Sie zusammengefasst.

Auf einen Blick: Ursachen für Fieber bei Babys und Kleinkindern

Fieber ist bei Babys und Kleinkinder keine Seltenheit. Oftmals reichen schon wildes Herumtoben, zu warme Kleidung oder besondere Aufregung, um die Körpertemperatur des Nachwuchses in die Höhe zu treiben. Auch das Zahnen ist ein häufiger Grund für das Fiebern. Meist ist die gesteigerte Temperatur jedoch eine Abwehrreaktion des Körpers: Stoffwechsel und Immunabwehr arbeiten schneller, um Krankheitserregern entgegenzuwirken. Dabei erzeugt der Körper mehr Wärme.

Zu den Fieber-Ursachen gehören aber auch folgende Auslöser und Erkrankungen:



  • Sonnenbrand und Sonnenstich bzw. Hitzschlag (Fieber ist bei einem Sonnenbrand oder Sonnenstich nicht die Regel. Hohes Fieber deutet jedoch auf einen Hitzschlag hin, der lebensbedrohlich werden kann.)
  • Impfung (Bei einer Impfung entwickelt das Immunsystem Abwehrstoffe gegen die Erreger.)
  • Viren oder Bakterien (z. B. Erkältung, Mittelohrentzündung, Harnwegs- oder Magen-Darm-Infekt, bzw. bei Kinderkrankheiten wie Mumps, Masern, Röteln, Dreitagefieber, Scharlach und Windpocken)
  • Durstfieber (Vom Durstfieber spricht man bei Fieber, das aufgrund von zu wenig Flüssigkeitsaufnahme entsteht. Das kann beispielsweise bei starkem Erbrechen oder Durchfall der Fall sein.)
  • Hautkrankheiten (z. B. Nesselsucht)
  • Ernsthafte Erkrankungen (z. B. Lungen- oder Hirnhautentzündung, Blinddarmentzündung und Gelenk- oder Knochenmarksinfektion) (eher selten)
  • Stoffwechselerkrankungen (sehr selten)
  • Rheumatische Erkrankungen (sehr selten)
  • Allergische Reaktionen auf Lebensmittel und Medikamente (sehr selten)

Wann spricht man von erhöhter Temperatur oder Fieber?

Die Normaltemperatur von Babys und Kindern liegt in der Regel bei 36,5 bis 37,5 °C. Im Tagesverlauf kann der Messwert schwanken, so ist er meist abends etwas höher als am Morgen. Ab einer Temperatur von 37,5 °C spricht man von erhöhter Körpertemperatur. Dabei gilt es jedoch auszuschließen, dass die Erhöhung auf ausgelassenes Toben oder zu warme Kleidung zurückzuführen ist. Ab 38,5 °C handelt es sich um Fieber, bei Neugeborenen in den ersten Lebenswochen schon bei 38 °C. Steigt die Temperatur auf 39 °C oder mehr an, liegt hohes Fieber vor.

So können Sie Fieber bei Babys und Kleinkindern erkennen

Wenn das Kind Fieber hat, können Eltern das häufig auch ohne Fieberthermometer erkennen. So gibt es einige Symptome, die meist mit der erhöhten Temperatur einhergehen:

  • Köpfchen fühlt sich heiß an, die Haut am restlichen Körper hingegen ungewöhnlich kalt
  • Gerötetes Gesicht
  • Blasses Erscheinungsbild
  • Müdigkeit
  • Verweigerung des Trinkens/Essens
  • Unzufriedenheit

Wichtig zu beachten ist, dass all diese Symptome zwar häufig auftreten, aber nicht immer! Das bedeutet, dass manche Babys und Kleinkinder trotz des Fiebers aufgeweckt und munter wirken. Gewissheit gibt dabei die Kontrolle mit dem Fieberthermometer.

So geht's: Fieber messen und Fieber bei Kindern senken

Um zu kontrollieren, ob das Kind Fieber hat, sollte die Temperatur gemessen werden. Dazu gibt es verschiedene Fieberthermometer, bei denen die Messung entweder im Ohr, an der Stirn oder rektal (im Po) erfolgt. Auch wenn sich letztere Methode am unangenehmsten anhört, ist es die genaueste Messform. Ohren- und Stirnthermometer dienen eher zur groben Orientierung. Da die meisten Ohrthermometer eine gewisse Größe haben, sollte das Kind dafür mindestens sieben Monate alt sein.

Da sich die Messung im Po nicht immer ganz einfach gestaltet, gibt es ein paar Tricks, die den Vorgang erleichtern können. Dazu zählt vor allem Ablenkung: Entweder Sie geben Ihrem Baby ein Spielzeug in die Hände oder eine weitere Person redet beruhigend auf das Kind ein und lenkt es ab. Um das Einführen des Thermometers angenehmer zu machen, sollte die Messspitze leicht angewärmt und etwas Creme aufgetragen werden. So erschreckt das Baby nicht und das Fieberthermometer lässt sich besser einführen. Die optimale Position ist die Rückenlage, von der aus das Thermometer vorsichtig einen bis maximal zwei Zentimeter in den Po geschoben wird. Nach dem Signalton kann die Temperatur abgelesen werden.

Bei einer erhöhten Temperatur sollten Sie auf Ruhe setzen und darauf achten, dass das Kind genügend Flüssigkeit bzw. Nahrung zu sich nimmt. Dabei kann es sinnvoll sein, das Baby etwa halbstündlich zum Trinken zu animieren. Dazu ist es ratsam, die Temperatur weiterhin regelmäßig zu kontrollieren, um zu sehen, ob diese steigt oder sinkt. Steigt die Temperatur auf 38,5 °C oder mehr, sollte das Kind vorwiegend im Bett oder auf der Couch bleiben. Auch hier gilt es, weiterhin auf möglichst halbstündliche Flüssigkeitsaufnahme zu achten und nur leicht verdauliches Essen anzubieten. Falls das Fieber nicht sinkt oder das Kind sich sehr schlecht fühlt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Bei hohem Fieber ist es zudem ratsam, die Bettwäsche häufiger zu wechseln, da Kinder in diesem Zustand meist viel schwitzen. Wählen Sie möglichst keine zu warme Kleidung. Als bewährtes Hausmittel gelten Bauch- und Wadenwickel, die das Fieber auf natürlichen Weg senken.

Tipp: Wenn Sie unsicher sind, zögern Sie nicht, einen Arzt aufzusuchen. Gerade bei Säuglingen, die noch jünger als drei Monate alt sind und eine Temperatur von über 38 °C haben, sollten Sie den Arzt hinzuziehen. Gleiches gilt, wenn das Kind berührungsempfindlich ist oder Ihnen sehr verändert vorkommt. Dokumentieren Sie den Fieberverlauf – dieser kann eine wichtige Information für den Arzt sein.

Warum tritt Fieber häufig beim Zahnen auf?

Während das Baby zahnt, kann eine erhöhte Körpertemperatur auftreten. Das "Zahnfieber“ ist jedoch ein Mythos, denn Fieber beim Zahnen hat mit den Zähnchen an sich häufig nichts zu tun. Vielmehr sind es Infekte, für die das Baby in der Zeit des Zahnens anfälliger ist. Grund dafür ist die harte Arbeit, die das Zahnen für den Körper des Sprösslings bedeutet. In diesem Fall ist der Körper geschwächt und daher vor allem für virale Infektionen empfänglich. Dazu kommt, dass der sogenannte Nestschutz ("Leihimmunität") in der Regel auch in diesem Alter (6 Monate) abnimmt. Darunter kann man sich einen zeitlichen Schutz von Neugeborenen gegen einige Krankheitserreger vorstellen, den diese von der Mutter "mitbekommen“. Das Herumkauen auf dem Zahnfleisch und damit verbundene offene Stellen machen es Viren leicht, in den Körper zu gelangen. Geeignete Beißringe können Abhilfe verschaffen.

Was tun bei Dreitagefieber und Fieberkrämpfen?

Das Dreitagefieber ist zwar eine hochansteckende, in der Regel aber harmlose Viruserkrankung. Typisch ist plötzlich auftretendes Fieber, das drei bis vier Tage anhält und ein anschließender Hautausschlag, der nach ein paar Tagen wieder nachlässt. Am häufigsten tritt das Dreitagefieber bei Säuglingen und Kindern bis drei Jahre auf. Sowohl beim Dreitagefieber als auch bei anderen Erkrankungen kann es zu Fieberkrämpfen kommen. Dabei verkrampfen sich die Muskeln, Arme und Beine zucken oder der Körper ist unnatürlich steif und gestreckt. Es kann aber auch sein, dass die Gliedmaßen plötzlich wieder erschlaffen. Im Verlauf des Fieberkrampfes verliert das Kind zudem das Bewusstsein oder wirkt abwesend. Häufig verdrehen sie dabei die Augen, haben erweiterte Pupillen oder einen starren Blick. Auch eine Blaufärbung des Gesichts ist nicht ungewöhnlich.

Fieberkrämpfe können schlimm aussehen, bleiben aber in der Regel ohne gesundheitliche Folgen für das Kind. Um dem Kind während eines solchen Krampfs zu helfen, sollten Sie unbedingt selbst Ruhe bewahren, um den Nachwuchs beruhigen zu können. Bleiben Sie bei Ihrem Kind, ohne es aber zu stark festzuhalten. Auf keinen Fall sollten Sie etwas zu trinken oder zu essen anbieten (Erstickungsgefahr)! Um das Kind vor Verletzungen zu schützen, helfen Decken und Kissen. Zudem sollten Sie das Kind möglichst seitlich lagern, sodass sein Gesicht gut zu sehen ist und Mund sowie Nase frei sind. Achten Sie darauf, dass das eventuell Erbrochene nicht in die Lunge gelangt. Damit das Kind gut Luft bekommt, können Sie gegebenenfalls auch die Kleidung etwas lockern.

Tipp: Beim Auftreten eines Fieberkrampfs ist es ratsam, auf die Dauer des Krampfs zu achten und rasch einen Arzt zu verständigen.

Wann wird Fieber bei Babys gefährlich und der Kinderarztbesuch nötig?

Nicht jedes Fieber ist behandlungsbedürftig. Dabei gilt eine Temperatur ab 39 °C bzw. 38 °C bei kleinen Babys als sehr hoch. Lebensgefährlich kann es für die Kleinen ab einer Körpertemperatur von über 41,5 °C werden. Unabhängig von der Höhe des Fiebers spielt die Erfahrung und die Sicherheit der Eltern im Umgang mit der erhöhten Körpertemperatur eine wichtige Rolle. Sind diese unsicher und machen sich große Sorgen um Ihr Kind, ist es immer gut, einen Kinderarzt aufzusuchen. In folgenden Situationen sollte ebenfalls ein Arzt hinzugezogen werden:

  • Bei kleinen Babys (0-3 Monate), wenn der Säugling sehr schlapp wirkt, nicht trinken will, Hautverfärbungen hat und/oder die Körpertemperatur auf über 38 °C steigt.
  • Es kommt zu Verhaltensveränderungen, wie schrilles Schreien oder Berührungsempfindlichkeit.
  • Wenn länger anhaltendes Fieber - bei Kindern bis zwei Jahre länger als einen Tag, bei älteren Kindern länger als drei Tage - auftritt.
  • Das Fieber tritt wiederholt oder schubweise auf.
  • Trotz fiebersenkender Maßnahmen sinkt die Temperatur nicht.
  • Es treten weitere Krankheitszeichen wie Teilnahmslosigkeit, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Hautausschläge, erschwertes Atmen oder Nackensteifigkeit auf.
  • Der Nachwuchs zeigt ungewöhnliches Verhalten wie Teilnahmslosigkeit, eigenartige Reaktionen oder hat eine starke Beeinträchtigung trotz fiebersenkender Maßnahmen und Rückgang der Temperatur.
  • Das Kind verweigert die Flüssigkeitsaufnahme.
  • Es kommt zum Fieberkrampf.

Tipp: Für den Kinderarzt ist es hilfreich, wenn Sie Auskünfte zur Dauer und Höhe des Fiebers sowie über sonstige Krankheitsanzeichen und das Verhalten des Kindes geben können. Dazu kann es sinnvoll sein, den Fieber- und Krankheitsverlauf zu dokumentieren.

Medikamente für Fieber bei Babys und Kleinkindern

Nicht jedes fiebernde Kind benötigt ein fiebersenkendes Medikament. So kommen auftretende Beschwerden nicht immer vom Fieber, sondern vielmehr von der zugrundeliegenden Erkrankung. Fiebersenkung kann demnach eventuell nur als Symptomlinderung wirken, aber auch sinnvoll sein, wenn sich der Nachwuchs sehr unwohl fühlt oder das Fieber auf 40 °C oder mehr ansteigt.

Bei Kindern am häufigsten angewendet werden die fiebersenkenden Medikamente Ibuprofen und Paracetamol. Diese sind als Zäpfchen, Saft oder für ältere Kinder auch in Form von Tabletten, Brausegranulat und Heißgetränk erhältlich. Eine Verschreibung vom Hausarzt ist nicht nötig. Die Dosierung hängt dabei vom Alter und Gewicht des Kindes ab. Insbesondere bei Kindern unter sechs Monaten ist es wichtig, zunächst einen Arzt zu befragen. Darüber hinaus sollten die Hinweise des Beipackzettels beachtet werden. Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) hingegen darf einem Kind nur auf ärztliche Anweisung gegeben werden, da er eine seltene, aber gefährliche Nebenwirkung mit Gehirnentzündung und Leberzellnekrose auslösen kann ("Reye-Syndrom“).

Die Kinderversicherungen der Barmenia

Kinder bekommen nicht nur Fieber. Darum versichern wir Ihren Nachwuchs ganz individuell: von der Zahnzusatzversicherung bis zur Kinderinvaliditätsversicherung - mit einer Zusatzversicherung der Barmenia ist Ihr Kind rundum geschützt.

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